Die Wege zum Erfolg können oftmals überraschend sein. Ursprünglich von der Architektur fasziniert, fand Dr. Caroline Kim ihre wahre Berufung in der Medizin und ist heute eine der gefragtesten Expertinnen im Bereich der Ästhetischen und Plastischen Chirurgie in München. Ihre Reise, die von einem kunstaffinen Interesse über ein Stipendium für Hochbegabte bis hin zu Praktika in den renommiertesten Kliniken weltweit führte, ist nicht nur beeindruckend, sondern auch inspirierend. Ich hatte die wunderbare Gelegenheit, bei einem Grünen Tee mit ihr über ihre Reise, ihre Erfahrungen und ihre Visionen für die Zukunft der Gesichtsästhetik zu sprechen.
Welchen Moment in Ihrer Karriere würden Sie als Wendepunkt oder Schlüsselmoment betrachten?
Mein erster Wendepunkt war sicherlich, als ich mich nach einem Besuch auf einer Baustelle gegen ein Architekturstudium entschied und stattdessen den Weg der Medizin an der LMU München einschlug.Ein weiterer prägender Moment war während meines ersten Praktikums im OP, als ich bei einer Kaiserschnittgeburt assistierte. In diesem Augenblick wusste ich, dass ich Chirurgin werden wollte.
Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges?
Ich denke, dass natürlich Fleiß und Beständigkeit wichtig sind, aber vor allem auch, immer am Puls der Zeit zu bleiben. Mir persönlich ist es auch wichtig, ein freundliches und offenes Verhältnis zu meinen Patienten, aber auch zu meinen ärztlichen Kollegen zu pflegen, ich sehe andere Ärzte nie als Konkurrenz, sondern empfinde die Zusammenarbeit als befruchtend und inspirierend.
Gibt es eine bestimmte Behandlung oder Technik, für die Sie besonders bekannt sind?
Ja, ich bin stolz darauf, einige spezifische Techniken und Ansätze entwickelt zu haben, die sowohl innovativ als auch patientenzentriert sind, insbesondere in der Gesichts- und Brustchirurgie. Mein Spezialgebiet ist die Ästhetik des Gesichts von Injektionsbehandlungen über neue innovative Hautstraffungsmethoden inspiriert aus Südkorea bis zu meinem Signature-Facelift mit Eigenfett-Transfer. Ich versuche, die Anliegen meiner Patienten genau zu verstehen, aber auch einfach das Beste aus jeder Person herauszuholen. Das kann einfach die Behandlung der Zornesfalte sein, eine Lidstraffung gegen den müden Gesichtausdruck oder ein ganzes Face-Neck-Lift. Manchmal gebe ich aber auch Empfehlungen, die nichts mit der Plastischen Chirurgie zu tun haben, wie eine Friseuradresse weiterzugeben oder einen kieferorthopädische Behandlung anstelle eines Facelifts zu empfehlen.
Wie bauen Sie eine vertrauensvolle Beziehung zu Ihren Patienten auf?
Vertrauen wird durch Zuhören, Verstehen und ehrliche Kommunikation aufgebaut. Es ist mir wichtig, die Erwartungen und Wünsche meiner Patienten wirklich zu verstehen und realistische Ergebnisse zu liefern.
Was bedeutet es für Sie persönlich, wenn ein Patient Sie weiterempfiehlt?
Es ist das größte Kompliment und Zeugnis meiner Arbeit. Es zeigt, dass die Person nicht nur mit dem Ergebnis zufrieden ist, sondern auch den gesamten Prozess schätzt.
Welche Unterschiede beobachten Sie in den Wünschen und Erwartungen von Frauen und Männern?
Beide Geschlechter haben einzigartige Wünsche und Erwartungen. Während Frauen oft nach subtilen Verbesserungen suchen, wollen Männer oft markantere Veränderungen. Es ist faszinierend, diese Unterschiede zu beobachten und jedem Individuum gerecht zu werden.
Wie hat sich Ihre Definition von Schönheit im Laufe Ihrer Karriere verändert?
Schönheit ist für mich immer vielschichtig und individuell gewesen. Im Laufe meiner Karriere habe ich jedoch gelernt, dass wahre Schönheit von innen kommt, also geistreich, humorvoll und positiv zu sein. Mein Job es ist, dieses innere Strahlen nach außen zu bringen und die Diskrepanz zwischen dem z. B. müden Aussehen und dem tatsächlichen Befinden zu überbrücken. Ein gutes strahlendes Aussehen hebt natürlich die Stimmung durch das Feedback, das man von seiner Umgebung erhält. Schönheit hat aus meiner Sicht auch kein Alter und wir registrieren seit einigen Jahren eine Zunahme an Patienten über 80 Jahre. Je älter ein Mensch ist, umso sensibler sollte die Korrektur sein. Sie darf niemals unnatürlich wirken. Wir alle haben den berechtigten Wunsch, gut auszusehen. Longevity, also bis ins hohe Alter fit zu bleiben und sich an Körper, Geist und Seele gesund und wohl zu fühlen, ist ein zunehmender und, wie ich finde, positiver Trend.
Welche täglichen Rituale oder Gewohnheiten sind für Sie unerlässlich?
Neben den medizinischen Routinen ist es für mich wichtig, Zeit zum Auftanken zu nehmen, sei es durch Gespräche mit Freunden und Familie, Reisen, Besuch von Kunstausstellungen oder einfach nur stille Reflexion. Es hilft mir, mich zu zentrieren und den Tag mit positiver Energie zu beginnen. Nach einem langen Tag liebe ich es, mich in der Badewanne mit Düften zu entspannen und tatsächlich finde ich auch handwerkliche Tätigkeiten jeder Art zu Hause sehr meditativ.
Zum Abschluss, wo sehen Sie die Zukunft der plastischen und ästhetischen Chirurgie, und welche Rolle möchten Sie darin spielen?
Die Zukunft liegt in minimalinvasiven Techniken, personalisierter Medizin und einem besseren Verständnis für individuelle Schönheit. Ich hoffe, weiterhin an vorderster Front zu stehen und Innovationen und Veränderungen in diesem Bereich voranzutreiben. Korea ist in der medizinischen Ästhetik und Chirurgie weltweit führend und durch meine persönlichen Wurzeln – ich bin halb Koreanerin und halb Belgierin – habe ich viele Kontakte und tausche mich auf Kongressen weltweit über die Zukunftsthemen unserer Branche aus. Und ich freue mich schon auf das allererste deutsch-koreanische Ästhetik-Meeting, das ich 2025 in München organisieren werde!