13 Orte, die Sie gesehen haben sollten. Egal, ob Sie nur für ein Wochenende in der Hauptstadt zu Besuch sind oder gerade Freunde zu Gast haben: Wer wenig Zeit hat, möchte natürlich so viel wie möglich erleben, den Flair der Stadt aufnehmen und ein Gefühl für sie bekommen.
Und da Bob Shahrestani und Gabor Thier auf diesem Gebiet selbsternannte Experten sind, servieren sie Ihnen mit ihren Tipps einen wirklich schönen Überblick über das aufregende Berlin. Neben vielen kulinarischen Highlights – davon hat Berlin wirklich jede Menge zu bieten – machen sie in 48 Stunden natürlich auch einen Abstecher in die hiesige Kultur- und Clubwelt. Ready?
Freitag 16 Uhr – König Galerie
Pilgerstätte für Kunstliebhaber, Party-People und die Fashion-Crowd weltweit.Die König Galerie ist der Beweis, dass Kunst und Kirche eine überraschend harmonische Verbindung eingehen können. In Kreuzberg, zwischen den grauen Plattenbauten, haben Johann und Lena König die St.-Agnes-Kirche zu ihrem Kunsttempel gemacht – ein architektonisches Meisterwerk von Werner Düttmann aus den 60ern, das mit seiner kargen, betongrauen Ästhetik sofort ins Auge sticht. Das Gebäude selbst scheint wie ein Kunstwerk, ein riesiger Block aus Beton, der sich kraftvoll und fast schon monolithisch durch den Raum zieht. Der Kirchturm, schroff und markant, hebt sich gegen die Umgebung ab. Hier, in dieser ungewöhnlichen Kulisse, haben Künstler wie Norbert Bisky und Forin Voigt ihre Arbeiten präsentiert, während auch Größen wie Erwin Wurm und Katharina Grosse die König Galerie mit ihrer zeitgenössischen Kunst bereichern. Ein Ort, an dem Vergangenheit, Architektur und Kunst zu
einer einzigartigen Einheit verschmelzen. Bob und Gabor hatten hier bereits ein Fotoshooting für einen ihrer Kunden der Design- und Werbeagentur mamapapacola. Gabor findet, dass Johann König der
spannendste Galerist Deutschlands ist – und das, obwohl er mit elf Jahren fast sein komplettes Augenlicht verlor.
17.30 Uhr – Voo Store
Der kultige Concept-Store in der Oranienstraße mitten in Kreuzberg, umgeben von Spätis und alternativen Buchläden, findet man den Voo Store – einen Concept-Store, der sofort ins Auge fällt. Auf der Oranienstraße weist ein unscheinbarer Spiegel auf den Laden hin, auf dem „Voo Store“ in einfachen Lettern steht. Biegt man in die Gasse, die auf das Schild zeigt, gelangt man in einen Hinterhof, wo sich am Ende der Eingang zum Store verbirgt. Der Voo Store könnte ebenso gut in New York oder London zu finden sein – in Berlin hätte man ihn eher in Mitte vermutet als in Kreuzberg. Drinnen hängen die neuesten Sneaker-Modelle an der Wand, während die Berliner Szene bei einem heißen Kaffee die Stimmung im Store aufsaugt. Marken wie Acne Studios, Prada und GmbH zieren die Stangen, und der Store hat sich mittlerweile zu einer der wichtigsten Anlaufstellen für Mode in Berlin entwickelt.
Und wer nicht sofort in die Hauptstadt kommen kann, braucht sich keine Sorgen zu machen: Die exklusive Auswahl des Stores gibt es auch online zu shoppen.
19Uhr – Monkey Bar
Die Monkey Bar liegt im zehnten Stock des 25hours Hotels Bikini Berlin. Von hier aus hat man einen sensationellen Blick über die Stadt, den Zoo, den Tiergarten und bis hin zur Siegessäule. Bei einem, zwei oder drei Drinks wird der Blick auf Berlin immer schöner. Innen beeindruckt die Monkey Bar nicht nur mit ihrem Panoramablick durch die bodentiefe Glasfront, sondern auch durch viele liebevoll-ironische Details, die einen Mix aus Fabriketage und Dschungel schaffen. Die Monkey Bar ist außerdem einer der Orte mit der schönsten Aussicht auf Berlin.
21 Uhr – Luna d’Oro
Das Luna d’Oro ist der perfekte Ort für jeden Anlass. Ganz gleich, ob mit Freunden oder mit der Familie – in Clärchens Ballhaus fühlt man sich sofort wohl. Wer die beiden Jungs von mamapapacola kennt, weiß, dass sie viel in der Stadt unterwegs sind. Sie besuchen gerne neue Orte und spannende Restaurants. Es braucht schon etwas, um echte Begeisterung in uns auszulösen. „Wir sind wie zwei Trüffelschweine auf der Jagd“, sagt Bob gerne. Manchmal jedoch steigt in uns Euphorie auf, wenn wir etwas Neues entdecken – so zuletzt im Luna d’Oro. Die Karte ist bodenständig, oft nostalgisch, aber immer hervorragend zubereitet. Bestellen Sie sich die frittierten Spreewaldgürkchen mit Dill-Dip, den Mettigel aus Tatar und als Hauptgang Königsberger Klopse mit Kartoffelbrei und Rote-Beete-Salat. Zum Dessert gibt es den besten Wackelpudding der Welt, der einen sofort in die Kindheit zurückversetzt.
0 Uhr – Clara Bar
Die Bar Clara, hoch oben in der Dachkuppel des Fotografiska, bietet nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch eine stilvolle Atmosphäre für den perfekten Ausklang eines kulturreichen Tages in Berlin. Ein eleganter Rückzugsort mit besonderem Flair. Wer hierherkommt, sollte unbedingt die aktuellen Ausstellungen des Fotografiska besuchen – ein inspirierendes Erlebnis, das Kunst und Genuss auf einzigartige Weise verbindet.
Samstag 10 Uhr – SOFI Bakery
Die SOFI Bakery in Mitte ist gebackenes Glück. In der offenen Backstube von SOFI stehen talentierte Bäcker, die ihr Handwerk unter anderem im renommierten Tartine in San Francisco perfektioniert haben. Felicia, unser Branding-Genie in der Agentur und selbst aus San Francisco, erkannte den Einfluss sofort. Als wir nachfragten, ob tatsächlich jemand aus dem Tartine-Team dabei sei, konnte die SOFI-Crew es kaum glauben.Von traditionellem Sauerteigbrot über buttrige Croissants bis hin zu kunstvoller Patisserie – bei SOFI gibt es für jeden Geschmack etwas zu entdecken. Unbedingt probieren: die berühmten Zimtschnecken sowie die saisonalen Torten und Kuchen. Egal, ob Sie nur auf einen schnellen Kaffee mit Gebäck vorbeikommen oder ein frisch gebackenes Brot mit nach Hause nehmen – SOFI ist eine feste Adresse für Genießer in Berlin.
Unser Tipp? Holen Sie sich den Zitronenkuchen, das Butter-Käse-Sandwich – und alles, was Ihnen ins Auge springt. Sie werden es nicht bereuen.
12 Uhr – Sammlung Hoffmann
Erika Hoffmann lebt mitten in ihrer Sammlung – und öffnet samstags ihre Türen für Berlin-Besucher, die einen einzigartigen Einblick in ihre Welt erhalten möchten. Ursprünglich war es die Liebe zur Mode, die das Ehepaar Hoffmann zur Kunst führte. Als Inhaber des Traditionsunternehmens Van Laack suchten sie in den 1960er-Jahren nach neuen Inspirationen für Druck- und Webmuster – und fanden diese in den seriellen Arbeiten jener Zeit. Immer tiefer tauchten sie in die Kunstszene ein, fasziniert von Werken und Künstlern, in denen sie ihre eigenen Ideen und Themen wiedererkannten. So entstand eine Sammlung, die nicht nur Kunst zeigt, sondern mit ihr lebt. Zu den vertretenen Künstlern gehören unter anderem François Morellet, Marcel Broodthaers, Frank Stella und Félix González-Torres. Die Sammlung erzählt von Nähe, Distanz und der Frage, wie Kunstwerke miteinander in Dialog treten können. Nach dem Mauerfall wuchs der Wunsch, die Sammlung einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Zunächst war eine große Kunsthalle in Dresden nach Entwürfen von Frank Stella geplant, doch als dieses Projekt scheiterte, entstand stattdessen die private Sammlung Hoffmann in Berlin – ein Ort, an dem Kunst und Leben untrennbar miteinander verbunden sind.
Tipp: Unbedingt vorab online buchen – es lohnt sich.
14.30 Uhr – Andreas Murkudis
Ein Concept Store für Luxusmode und Design, wie man ihn sonst nur aus London, Mailand oder New York kennt – das ist Andreas Murkudis. Hier verschmelzen Avantgarde, Minimalismus und höchste Handwerkskunst zu einem einzigartigen Einkaufserlebnis. Unser letzter Besuch im Store bestätigte es erneut: Für Trendsetter und Puristen der Kreativszene ist dieser Ort eine Pilgerstätte. Das Sortiment umfasst sorgfältig kuratierte Stücke aus den Bereichen Mode, Design, Kosmetik und Lifestyle. Die Ästhetik des Stores ist anspruchsvoll und minimalistisch, aber dennoch experimentell – mit außergewöhnlichen Materialien, Formen und Statement-Pieces.
Die Auswahl reicht von etablierten Luxusmarken bis hin zu spannenden Newcomern: Common Projects, Maison Margiela, Yohji Yamamoto, Céline, Mykita und viele mehr. Es fühlt sich an wie eine Mischung aus den legendären Boutiquen Merci in Paris oder 10 Corso Como in Mailand – nur eben mitten in Berlin. Ein verstecktes Juwel, das sich in einem Innenhof befindet, umgeben von beeindruckenden Kunstgalerien. Wer hierherkommt, findet nicht nur außergewöhnliche Mode, sondern auch Inspiration an jeder Ecke. Ein Muss für alle, die das Besondere lieben.
16.30 Uhr – Austernbar im KaDeWe
Die Welt im Chaos? Nicht an der Austernbar im KaDeWe. Ein Besuch im KaDeWe wäre nicht komplett ohne einen Zwischenstopp an der Austernbar in der Feinschmeckeretage im sechsten Stock. Die Frische und Qualität der Austern sind hier unübertroffen, begleitet von einer erstklassigen Auswahl an Weinen – die perfekte, stilvolle Stärkung für zwischendurch, nach der das Shopping gleich noch mehr Spaß macht. Ob als eleganter Treffpunkt oder als Genussmoment zwischen den Einkaufsrunden – die Austernbar bietet den perfekten Rahmen. Das gesamte kulinarische Angebot des KaDeWe ist ein Paradies für Feinschmecker und hält für jeden Geschmack etwas bereit.
Unser Tipp? Kombinieren Sie Ihre Bestellung mit einem Glas Champagner und gönnen Sie sich einen Vorgeschmack auf das gehobene Leben.
20 Uhr – Bardele
Ende November 2024 eröffnete das Bardele seine Türen. Hinter dem Restaurant stehen Küchenchef Tyler Hanse und Gastronom Ben Berman, die hier handgemachte Pasta, kreative saisonale Gerichte und eine erlesene Auswahl an Getränken servieren. Der Name „Bardele“ ist eine Hommage an eine traditionelle Pastaform aus der Lombardei – jener Region, in der Tyler seine kulinarische Laufbahn begann. Die Küche im Bardele zelebriert die Vielfalt Italiens: Weniger bekannte, aber faszinierende Techniken verschmelzen mit klassischen Gerichten, die modern interpretiert werden, ohne ihren Ursprung zu verlieren. Die Speisekarte folgt dem klassischen italienischen Aufbau – von Antipasti über Primi und Secondi bis zum Dessert – überrascht aber mit kreativen Akzenten. Besonders die Primi-Gerichte laden zum Entdecken ein: Ricotta-Gnocchi werden je nach Saison mit Kastanien oder frischen Erbsen kombiniert. Bei den Hauptgerichten setzt das Bardele auf beste regionale Zutaten – etwa knusprig gebratenes Hähnchen oder hausgemachte Würste von Brandenburger Höfen. Die Charcuterie-Platte vereint italienische DOP-Produkte mit lokalen Spezialitäten. Auch an der Bar spiegelt sich die Liebe zum Handwerk wider. Neben perfekt gemixten Negronis und einer erlesenen Weinauswahl dürfen sich Gäste bald auf eigene Wermut- und Likörkreationen freuen.
23 Uhr – Georgia Bar
Vor dem Eingang lehnt Besitzer Frank Künster, neben ihm sein Türsteher, während sich die Gäste in lockeren Grüppchen um sie versammeln. Es ist Samstagabend – und wer noch ein paar Drinks genießen und tanzen möchte, ist hier genau richtig. Ein kurzer Plausch an der Tür, dann geht es hinein. Kaum durch den Eingang, zieht einen das Vakuum förmlich in die Tiefe – in das Gewölbe unter der Bahntrasse, wo die Luft oft schon knapp wird und die Dunkelheit das Ambiente bestimmt. Ein schweißtreibender, elektrisierender Ort: die Georgia Bar. Frech versteckt unter einer Bahnüberführung, in unmittelbarer Nähe zur Friedrichstraße und dem Grill Royal, ist sie ein Geheimtipp für alle, die das echte Berliner Nachtleben spüren wollen.
SONNTAG 11 Uhr – Frühstück 3000
Mitten in Schöneberg hat das Frühstück 3000 ein buntes und gemütliches Zuhause. Hier kann man in wunderschönem Ambiente beliebte Gerichte wie Chicken Waffles, French Toast und Hummer Brioche essen. Wenn Sie Veganer in der Runde haben, reicht die Karte auch bis zu veganem Bircher Müsli. Oder Sie bestellen die Delikatessen und dekadentesten Eggs Benedict der Stadt. Wer möchte, bekommt on top auch zehn Gramm Attilus Kaviar. Bob und Gabor sind beide keine leidenschaftlichen Frühstücker eher sind sie in der Clubszene verankert, aber wenn, sollte es ein Ort fernab von Rührei & Co sein. Apropos: Im Frühstück 3000 ist auch stilvolles Day Drinking möglich. Cheers.
14 Uhr – Liebermann-Villa
Die Liebermann-Villa am Wannsee – einst Sommerhaus des Malers Max
Liebermann (1847-1935), später Lazarett und heute ein lebendiges Museum.Ursprünglich als Rückzugsort gedacht, bot die Villa dem Künstler in den frühen 1900er-Jahren einen Ort der Ruhe fernab der Großstadthektik. Doch die Geschichte hinterließ ihre Spuren: Während der NS-Zeit diente das Anwesen als Lazarett, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zum Krankenhaus. Heute ist die Liebermann-Villa ein geschichtsträchtiger Ort, der als Kunstmuseum mit seinem denkmalgeschützten Garten an das Leben und Werk der Familie Liebermann erinnert – ein inspirierendes Stück Berliner Kulturgeschichte direkt am Wannsee.
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