KUNST & DESIGN

Begeisterung und Wertschätzung

Begegnung und Dialog von Kunstschaffenden und Kunstliebhabern ist das Leitmotiv der neuen Kronsbein Galerie, die von Sarah Kronsbein geführt wird. Ihr Ziel ist es, die sensibilisierten Sinne ihrer Besucher nutzbar zu machen und damit einen Gegenpol zur fortschreitenden Digitalisierung zu schaffen.
Autor: 
Sonja Still
, Fotograf: 
Advertorial
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Begeisterung und Wertschätzung

„Gerade in unserer schnelllebigen und digitalen Zeit, in einer Zeit des stetigen technischen Fortschrittes, sehnen sich die Menschen nach einem Ort der persönlichen Begegnung“, sagt die junge Kunstliebhaberin. „Mein Wunsch ist es, dass die Menschen hier nicht nur in einen Dialog treten. Mein Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, in dem die Menschen die Kunst erleben und auf sich wirken lassen können.“

Damit startet Sarah neu. Bislang war die Kunsthandlung unter dem Namen Galerie Kronsbein bekannt, die sie zusammen mit ihrem Vater 2012 gegründet und erfolgreich im Kunstbusiness etabliert hatte. Nach dem Tod ihres Vaters soll nun das Erbe mit frischen Ideen fortgeführt werden.

„Mit Corona hat sich die Welt verändert“, sagt sie. „In der Pandemie wurde die Arbeit viel digitaler, auf eine Weise, von der man vorher nicht wusste, dass sie tatsächlich schon funktioniert.“ Das hat sich auch auf ihre Art, Kunst zu präsentieren, ausgewirkt. Sarahs Herz schlägt für die Menschen in der Kunst: die Künstler, aber auch die Kunstliebhaber. Wer ein Werk erwerben will, soll nicht nur irgendein Format von zwei auf drei Meter besichtigen und kaufen. Vielmehr sucht sie die Auseinandersetzung mit dem Kunsterwerbenden: Was möchte er sehen, welche Aussage hat das Werk und wie wirkt es bei ihm zu Hause. „Da entsteht manchmal eine ganz besondere Resonanz, wenn erstmal ein intensiver Diskurs gestartet wird”, beschreibt sie ihre Arbeitsweise.

„Aus diesem Grund sind mir heute auch die kleineren Events wichtig, ich will nicht, dass man Kunst nur konsumiert. Das würdigt die Werke nicht. Kunst sollte in einem direkten Austausch vermittelt werden, damit der Betrachter einen persönlichen Zugang zum Werk erhält und sich im Dialog mit mir die Aussagen des Künstlers erschließen kann.“ Daneben etabliert sie keine großen Kunstevents, wie es früher in der Szene Usus war. Kunstmuss inhaltlich vermittelt werden, was nur  in einer wahrhaften Begegnung geht.

Im September wird sie darum mehrere kleine Formate anbieten. Da ist zum Beispiel das Event „Kunst und Tracht“ zur Wiesn-Zeit. In kleiner und feiner Begegnung sollen das Traditionelle der Kunst im Trachtenwesen und das Sinnliche der Kunstwerke einander befruchten. „Kunstwerke sind selbstlos, sie stimulieren alle unsere menschlichen Sinne und bringen uns in  Resonanz mit uns selbst, ohne dafür eine Gegenleistung zu fordern“, sagt sie. Ende September begleitet sie z. B. mit neuen Formaten die Eröffnung der „Kunstwerke Dachau“ mit hervorragenden Künstlern wie Richard Wurm und Jan Kuck oder veranstaltet einen Kunstcocktail anlässlich der Münchener Kunstmesse Highlights.

„Zeit ist heutzutage für mich persönlich und für viele andere Menschen das wertvollste Gut. Diese möchte ich für meine Besucher und mich wertschätzen und mit nachhaltigen Erlebnissen füllen“, sagt sie. Das bedeutet zugleich eine Anerkennung für die Kunstschaffenden, denn ein Werk sei vorrangig weder ein Statussymbol noch ein Konsumgut. Kunst solle die Wertschätzung entgegengebracht werden, die sie verdient, denn sie ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur. „Mein Credo für die neue Kronsbein Galerie ist es, die Begeisterung des Betrachters zu wecken, denn das ist die wahre Wertschätzung für den Künstler.”

Dass sie damit das richtige Gespür für den Zeitgeist hat, bewies Sarah mit ihrem Vater Dirk G. Kronsbein bereits 2016. Damals entschied sich das Vater-Tochter- Duo, neue Wege zu beschreiten: Sie präsentierten die private Sammlung Dirk G. Kronsbeins von Urban-Art-Künstler Banksy in der Galerie und machten diese somit der Öffentlichkeit zugänglich.

Die unglaublich positive Resonanz und Begeisterung für diese Kunstform, die bis dato in den deutschen Galerien kaum repräsentiert wurde, ermutigte und bestärkte die Kronsbeins fortan darin, die Urban Art als festen Bestandteil der Galerie zu etablieren. Was einst als Graffiti in Straßen oder auf U-Bahn-Waggons in Metropolen wie New York begann, ist mittlerweile Kult und fester Bestandteil des heutigen Kunstmarktes. Die Street Art ist längst im Kunstmarkt angekommen. Der Name Kronsbein steht für exzellentes Gespür im Kunstmarkt.

Urban Art wurde zum neuen Schwerpunkt der Galerie und es folgten weitere Ausstellungen mit etablierten Vertretern der Urban Art: Präsentiert wurden Künst-ler wie u. a. der Franzose Blek le Rat (der „Urvater der Schablonenkunst“), der britische Graffiti-Artist Stik, der Londoner Street-Art-Star Ben Eine, der aus Bristol stammende Nick Walker, das US-Multitalent Shepard Fairey und die US-Amerikanerin Swoon.

Nebst des riesigen Hypes um die Street Art blieb die Galerie stets auch ihrem zweiten Standbein, der Pop Art, treu: mit den Ikonen wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Jeff Koons und Tom Wesselmann und den Vertretern der zweiten Generation wie dem Italiener Giuseppe Veneziano und Russell Young aus Los Angeles. Trotz des klaren Schwerpunktes auf Urban und Pop Art war es Kronsbein ein großes persönliches Anliegen, auch Künstler anderer Kunstrichtungen zu fördern, die durch ihr Wesen und ihre Werke begeisterten, wie zum Beispiel die Fotografin Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein, die Dirk Kronsbein persönlich sehr wertschätzte.Sarah Kronsbein konnte mit ihrem Vater in die Kunsthändler-Szene wachsen und durfte gleichzeitig ihrer Leidenschaft für das Interieur mit substanzieller Ausbildung nachgehen.

Die Kunst des Interieurs

Ein Rückblick: Bereits im Kindesalter entdeckte Sarah Kronsbein ihre Leidenschaft für Innenausbau und Interior-Design. Ihr erstes eigenes Projekt war tatsächlich die Gestaltung ihres Kinderzimmers, das sie gemeinsam mit einer Interior-Designerin nach ihren Wünschen gestalten durfte. Als sie damals beim Entstehungsprozess den Handwerkern bei der Ausführung zusah, wurde es ihr erstmals deutlich, wie viele Prozesse, wie viel händisches Können und wie viel Liebe zum Detail für diese Tätigkeit notwendig ist, um ein qualitativ hoch-wertiges Resultat zu erzielen. Ab diesem Zeitpunkt war ihr klar, dass ihr dieser Berufsbereich eine Welt öffnet, die sie unglaublich fasziniert und von diesem Zeitpunkt an nicht mehr losließ. „Mein ganzes Leben lang begeisterte ich mich für traditionelles Handwerk und Design sowie Antiquitäten und nutzte auch die Reisen mit meinem Vater, um so viel wie möglich über diesen Bereich zu erfahren und zu lernen. Städtetrips bedeuteten für mich nicht nur Besuche der Museen, sondern auch der dort ansässigen Einrichtungshäuser und Antiquitätenläden. Wahrscheinlich liegt es auch in unserer DNA: Mein Großvater beherrschte die Kunst der Freskenmalerei und auch mein Vater war sein Leben lang dem Bereich Architektur und Interieur leidenschaftlich verbunden.“

RestART: Aus Galerie Kronsbein wird Kronsbein Galerie

„Ab sofort füge ich meine langjährige Berufserfahrung aus diesen zwei Welten zusammen: Bildende Kunst und Interior Design“, sagt Kronsbein. „Ich habe mein zweites Standbein, das ich unabhängig von meinem Vater entwickelte, nun voll integriert und biete eine umfassende Beratung für Inneneinrichtung sowie deren konzeptionelle Ausführung an – angelehnt an die individuellen Bedürfnisse und Wünsche meiner Kunden. Mein Ansatz ist es, beide Bereiche zu verknüpfen, damit für meine Kunden eine harmonische Balance entsteht.“

Kein Wunder also, dass sich Sarah nun freut, mit der Kronsbein Galerie durchzustarten. Ein bisschen setzt sie damit ihrem Vater auch ein Denkmal im Herzen. Denn sein Erbe wird sie nun in die Zukunft führen.

www.galeriekronsbein.com